Es ist unvergessen: Eine Weltklimakonferenz in den Neunzigern. Der Präsident des kleinen südpazifischen Inselstaats Tuvalu bittet die Industriestaaten eindringlich, mehr für den Klimaschutz zu tun, denn sein Staat drohe bereits abzusaufen.
„Meine ersten Bürger musste ich bereits evakuieren, denn der Anstieg des Meeresspiegels zieht uns den Boden unter den Füßen weg“, klagte er. Und was war die Reaktion der reichen Länder? Ein Delegierter der USA ging ans Mikrofon und fragte: „Brauchen wir diese Inseln überhaupt?“ Neokolonialismus in Reinkultur.
Der „Schrei der Armen“ und der „Schrei der Schöpfung“ (Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato Si“) wurden verdrängt und überhört. Er löste bei den reichen Industriestaaten nur Hohngelächter oder allenfalls Gleichgültigkeit aus. „Brauchen wir diese Inseln überhaupt?“